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Rückblick: Archäologisch-heimatkundliche Fahrradtour 2021

Vortrag zu einem Handelsplatz der späten Eisenzeit

 

Die Archäologische Gesellschaft in Sachsen e.V. (AGiS) lud auch 2021 wieder zur geführten Radtour durch die Lommatzscher Pflege ein. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Tour wieder in größerer Runde stattfinden. Die Fahrradtour ist eine etablierte Kooperationsveranstaltung zwischen der AGiS, dem Landesamt für Archäologie Sachsen, dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. und dem Förderverein für Heimat und Kultur in der Lommatzscher Pflege e.V.

Am Samstag, dem 26. Juni 2021, fand sich eine Gruppe von ca. 50 begeisterten Radfahrern zur archäologisch-heimatkundlichen Fahrradtour in Riesa ein. Die diesjährige Tour war als Rundtour über ca. 30 km konzipiert. Riesa, durch sein Kloster historisch als Tor zur Lommatzscher Pflege verbürgt, diente als Ausgangspunkt für eine Tour, die auch in das benachbarte LEADER-Gebiet der Lommatzscher Pflege, das Sächsische Zweistromland-Ostelbien, führte. Hier wurden die Stadt Strehla, sowie die Strehlaer Ortsteile Forberge, Oppitzsch, Paußnitz und Großrügeln angefahren. Die Tour umfasste 9 Stationen. Inhaltlich führte die Radtour dieses Jahr entlang frühmittelalterlicher Befestigungen, polykultureller Gräberfelder sowie zu einer linienbandkeramischen Pioniersiedlung. An den jeweiligen Stationen gab es wie immer fachkundige Informationen von Herrn Dr. Michael Strobel und Herrn Dr. Thomas Westphalen zu den archäologischen und heimatkundlichen Besonderheiten vor Ort, wie z.B. zum Fund des mittelalterlichen Inschriftenrings von Paußnitz. Dieser wird heutzutage nicht in Sachsen, sondern im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Sachsen-Anhalt) ausgestellt, wo beispielsweise auch die Himmelsscheibe von Nebra zu sehen ist. Da Paußnitz zum Zeitpunkt seiner Entdeckung in der Zuständigkeit des Provinzialmuseums Halle lag und erst durch eine Verwaltungsreform zu DDR-Zeit in den Dresdner Zuständigkeitsbereich wechselte ist dieser Umstand zu erklären. In Halle gehört die Replik des Paußnitzer Siegelrings zu den meistverkauften Objekten des Museumsshops.

Zu den 9 archäologischen Stationen kamen 4 Stationen mit Gastvorträgen, u.a. am sogenannten „Link up Point“ an der Fährstelle Strehla, dem Ort, wo sowjetische und amerikanische Soldaten im II. Weltkrieg aufeinandertrafen oder auf Schloss Strehla zum Trinkstübchen im Südwestturm, welches im 16. Jahrhundert anlässlich einer Hochzeit der Familie von Schleinitz eingerichtet wurde.

Der Förderverein für Heimat und Kultur in der Lommatzscher Pflege e.V. beteiligte sich mit Informationen zur LEADER-Region Lommatzscher Pflege und der LEADER-Förderung in der Übergangsphase 2021-2022.

Diese schöne Ausflugsreihe leistet einen wichtigen Beitrag zum Kennenlernen der regionalen Identität der Lommatzscher Pflege. Dank der hohen Anschaulichkeit, mit welcher Dr. Strobel und Dr. Westphalen die Geschichte unserer Region vermitteln und mit der abwechslungsreichen Einladung von Gastreferenten, erfreut sich die archäologisch-heimatkundliche Fahrradtour zu Recht einer großen Beliebtheit und bleibt der Region hoffentlich noch viele Jahre lang erhalten. Vielfältig genug ist die Lommatzscher Pflege in jedem Fall.


Ihr Förderverein für Heimat und Kultur in der Lommatzscher Pflege e.V.

 

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